Die jüngst veröffentlichte Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) bringt es auf den Punkt: Die Unternehmen im Landkreis Lüneburg bewerten ihren Standort nur noch mit der Note 3,2 – eine deutliche Verschlechterung gegenüber der letzten Befragung 2020. Besonders kritisch sehen die Betriebe die schleppenden Bau- und Genehmigungsverfahren, die explodierenden Energiepreise sowie den zunehmenden Fachkräftemangel. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg nimmt diese Ergebnisse sehr ernst und fordert ein entschiedenes Umdenken in Politik und Verwaltung.
„Die Ergebnisse sind ein deutliches Alarmsignal. Die Politik darf die Warnungen der Wirtschaft nicht länger ignorieren“, betont Patrick Pietruck, Vorsitzender der MIT Lüneburg. „Wir fordern den Abbau bürokratischer Hemmnisse und die Einführung verbindlicher Bearbeitungsfristen für Planungs- und Genehmigungsverfahren. Wer investiert, braucht Verlässlichkeit – keine endlosen Wartezeiten.“
Die MIT Lüneburg unterstreicht in diesem Zusammenhang ihre zentralen Forderungen:
• Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen entschlackt und digitalisiert werden. Dazu gehören gesetzlich festgelegte, überschaubar kurze Genehmigungsfristen mit Genehmigungsfiktion nach deren Ablauf.
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• Energie muss wieder bezahlbar werden. Die MIT fordert eine staatliche Deckelung von Netzentgelten sowie die Entlastung energieintensiver Betriebe durch wettbewerbsfähige Strompreise.
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• Fachkräfte sichern, Wohnraum schaffen. Die MIT spricht sich für ein regionales Fachkräfteportal und beschleunigte Baugenehmigungen für Wohnraum aus. Nur so können Unternehmen Mitarbeitende langfristig an die Region binden.
„Die CDU spricht in ihrem Grundsatzprogramm von einer „Agenda für die Fleißigen“. Genau das brauchen wir auch vor Ort. Wer Arbeitsplätze schafft und Verantwortung übernimmt, darf nicht ausgebremst werden – weder von Paragraphen noch von fehlgeleiteter Bürokratie“, so Pietruck weiter.
Positiv bewertet die MIT Lüneburg, dass die Region in den Bereichen Lebensqualität, Nahversorgung und Freizeit punkten kann. Dies gilt es auszubauen, um Lüneburg als attraktiven Lebens- und Arbeitsort zu positionieren.
„Jetzt ist die Zeit für eine wirtschaftspolitische Wende in Niedersachsen – mit klarer Priorität für Investitionsfreundlichkeit, Geschwindigkeit und Fachkräftesicherung. Der Landkreis Lüneburg kann ein Vorreiter sein, wenn er die richtigen Weichen stellt“, so der Vorsitzende abschließend.
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ist mit rund 25.000 Mitgliedern der größte parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland und setzt sich für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und wirtschaftliche Vernunft in der Politik ein. Der MIT-Kreisverband Lüneburg ist mit über 100 Mitgliedern der größte Verband in Nordost-Niedersachsen und vereint Geschäftsführer und leitende Angestellte regionaler Unternehmen.